Der Startschuss für eine umfassende WKÖ-Reform ist gefallen
Reform im Überblick:
- Ab 2019 will WKÖ 134 Mio. Euro einsparen
- Die Kammerbeiträge sollen um 15 Prozent, sprich 100 Mio. weniger Einnahmen, gesenkt werden
- 34 Mio. werden für neue Serviceleistungen investiert
- Die Mehrfachmitgliedschaften fallen vorerst in der Fachgruppe
- Entstehung von Kompetenzzentren, um den Faktor 10 (neun Landerkammern und eine Bundeskammer) zu reduzieren
Bei der Kammerumlage 1 (KU1) werden künftig Investitionen nicht mehr berücksichtigt, wodurch sich Unternehmen pro Jahr künftig 20 Mio. einsparen. Die Großzahler werden bei der degressiven Abschreibung der KU1 um 15 Mio. Euro entlastet.
Die Kammerumlage 2 (KU2, wird von der Lohnsumme errechnet) soll um 5 Prozent abgesenkt werden. Das entspricht einer Senkung der Lohnnebenkosten um 17 Mio. Euro.
Die Vorhaben von WKÖ-Präsident Christoph Leitl bewertet Matznetter zwar als „mutig", aber er sieht die Wirtschaftskammer als Ganzes aufgefordert, die liebgewordene „Schrebergarten-Mentalität" abzulegen und zu einer modernen UnternehmerInnenvertretung zu wachsen. In diesem Zusammenhang stellt er fest, „Wer nicht mit der Zeit geht, wird mit der Zeit gehen".
Für Matznetter gehen die Vorschläge daher noch nicht weit genug: „Wir werden in dieser Frage ungemütlich bleiben, damit es nicht nur bei einem ‚Reförmchen' bleibt, sondern zu einer spürbaren Reform kommt". Daher wird der SWV weiterhin Gespräche führen und auch Druck aufbauen, damit die angekündigten Entlastungen tatsächlich in den Taschen der Mitgliedsbetriebe ankommen und eine wesentliche Demokratisierung der Kammerstruktur in den Gang gesetzt wird.
Insgesamt sinken die KU1 und KU2 damit laut WKÖ um 52 Mio. Euro.
Bei Gründungen soll im ersten Jahr die Grundumlage wegfallen, das entlastet Start-ups insgesamt um 6 Mio. Euro.